Josepha von Auernhammer

25.9.1758 – 30.1.1820

Josepha von Auernhammer wurde als elftes von fünfzehn Kindern in Wien geboren. Über ihre musikalische Ausbildung als Kind ist nichts überliefert, belegt ist aber , dass sie als Erwachsene Unterricht von Georg Friedrich Richter, Leopold Anton Kozeluch und ab 1881 Wolfgang Amadeus Mozart erhielt.

Letzterer widmete ihr sechs seiner Klaviersonaten. Neben ihrer pianistischen Tätigkeit trat Josepha schon früh als Komponistin an die Öffentlichkeit. Ihre Werke, in erster Linie für das Klavier geschrieben, wurden positiv rezensiert und erfreuten sich auch beim Publikum großer Beliebtheit.

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Künstler: Mitra Kotte (Klavier)

Gedanken von Stefan Mendl zum Werk:
Josepha (oder Josephine) von Auernhammer, die, 1758 geboren, ab 1781 Unterricht bei Mozart hatte, wurde von diesem als Pianistin und Musikerin sehr geschätzt. Nicht nur ist er gemeinsam mit ihr aufgetreten – er hat unter anderem seine Sonate für zwei Klaviere K. 448 und das Konzert für zwei Klaviere K. 365 mit ihr aufgeführt – er hat ihr auch eine Reihe seiner Violinsonaten gewidmet (K. 376-380) und die „Überwachung“ der Drucklegung einiger seiner Werke anvertraut.

Auernhammers „Sechs Variationen über ein ungarisches Thema“, erschienen 1810, ist in vielerlei Hinsicht eine „typische“ Komposition der Zeit um 1800 in Wien. Variationswerke erfreuten sich bei Verlegern, Musikliebhabern und Musikschaffenden gleichermaßen großer Beliebtheit. Meist wurden populäre Melodien als Themen benutzt, und für die Komponistinnen und Komponisten war die Variation ein wunderbares „Medium“, um ihre kompositorischen Fähigkeiten ins rechte Licht zu rücken. Im Fall der Auernhammerschen Variationen kommt noch die damals und auch bis ins späte 19. Jahrhundert populäre Verwendung ungarischer oder stilisiert ungarischer Volksmusik zum Tragen. Der zweite Teil des Themas (und daraufhin auch jeder Variation) spielt mit diesen ungarischen Elementen.

Die Klaviervirtuosin Auernhammer lässt darin von perlenden Läufen (Variation 1 und 4) über das Überkreuzen der Hände, Tonrepetitionen und Tremolos (Variation 2) bis zu schönen Pedaleffekten (Variation 3 und 5) kaum etwas aus, das auf den Instrumenten der Zeit möglich und effektvoll war. Die 6. Variation – ein Marsch – erinnert an eine Mozartsche Opernszene, und das Werk schließt mit einem letzten „Da Capo“ des Themenbeginns.

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